Nachhaltigkeit im E-Commerce

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Nachhaltigkeit ist kein bloßes Schlagwort – es ist ein Imperativ für unsere Zukunft, denn wir haben keine zweite Erde in Reserve! Indem wir heute nachhaltig agieren, sichern wir die Bedürfnisse kommender Generationen. Jeder von uns trägt die Verantwortung für einen ressourcenschonenden Lebensstil, einschließlich der Praktiken im E-Commerce. Unser Artikel beleuchtet, wie der Online-Handel diesem Gebot der Stunde gerecht wird.

Strom, Verpackungsmaterial, Lieferwagen und Rücksendungen. Eigentlich spricht so vieles gegen eine gute Klimabilanz des Online-Handels. Doch der Eindruck täuscht, wie die im Oktober 2023 veröffentlichte Studie zur ökologischen Nachhaltigkeit des Onlinehandels in Deutschland („OeNO“) zeigt. Beauftragt wurde damit das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI im Auftrag des bevh und mit Unterstützung von Amazon Deutschland, Cairo, Rock’n Shop, Skatedeluxe sowie The British Shop. Die Studie schlüsselt die gesamten klimatischen Umweltauswirkungen eines Online-Einkaufs (Bestellung, digitale Weiterbearbeitung, Verpackung, Logistik, Zustellung und Retoure) anhand von Treibhausgas-Äquivalenten auf und skizziert zugleich Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit. Für diese Zwecke wurden nicht nur herkömmliche Bestellprozesse berücksichtigt, sondern auch moderne E-Commerce-Konzepte wie Re-Commerce, Instant Delivery und Retail-as-a-Service integriert.

CO2 Symbolbild für Nachhaltigkeit im E-Commerce

Laut Studie: Ein Paket entspricht 9 Kilometern mit dem Auto

1.421 Gramm CO-Äquivalente, so viel würde eine typische Paketlieferung bis zur Haustür im Durchschnitt verursachen. Im Vergleich mit einer Autofahrt (Verbrennungsmotor) von einem Kilometer würde das bedeuten, dass eine Onlinelieferung den neunfachen Emissionswert aufweist und so viel ausstößt wie neun Kilometer Fahrtstrecke mit einem Verbrennungs-Auto. Allerdings zeigt die Studie auch, dass die Treibhausgas-Äquivalente einer Online-Bestellung stark variieren kann:

  • Worst Case: Im schlimmsten Fall würde eine Bestellung nach langem Suchen am Desktop-PC, erfolglosem Transport per Diesel (drei Anlieferungsversuche an der Haustür) und Nutzung einer nicht recycelten, materialaufwendigen Verpackung 4.426 g CO verursachen. Zusammen mit einer energetisch ineffizienten Logistik und einer Retoure mit Ersatzlieferung würde dies dem 30-fachen CO-Ausstoß eines Autokilometers entsprechen.
  • Best Case: Im optimalen Szenario würde eine Bestellung (schnell per Smartphone im WLAN gefunden, effizient per Elektrofahrzeug zur Packstation geliefert und in recycelbarer Mehrwegverpackung ohne Retoure verschickt) 469 g CO verursachen. Das wäre dreimal so viel wie ein Autokilometer.

CO-Äquivalent (CO₂e) ist eine Maßeinheit und zeigt an, wie stark sich ein Gas auf unser Klima und den Treibhauseffekt auswirkt.

Die Erkenntnisse werfen ein neues Licht auf die Möglichkeiten, die Umweltauswirkungen des E-Commerce effektiv zu mindern und bieten konkrete Ansatzpunkte für eine nachhaltigere Gestaltung.

Preisbereitschaft für nachhaltigen Konsum steigt

Obwohl im Oktober 2023 die Sorge um die anhaltende Inflation den nachhaltigen Konsum gebremst hatte, stieg der GfK Nachhaltigkeitsindex im Januar 2024 auf 94,2 Punkte (1,6 Punkte mehr als im Oktober 2023). So bleibt laut dem Marktforschungsinstitut Nachhaltigkeit weiterhin ein wichtiges Thema für die deutschen Verbraucher, gerade bei größeren Anschaffungen. Jedoch weist Petra Süptitz, Expertin für Nachhaltigkeit bei der GfK, im Oktober erschienen Nachhaltigkeitsindex darauf hin, dass viele Konsumenten skeptisch sind, ob ihre persönlichen Handlungen tatsächlich eine signifikante Wirkung erzielen: „Fast die Hälfte der Studienteilnehmer ist überzeugt, dass es nichts bringt, wenn sie selbst umweltfreundlich handeln, aber andere nicht.“ Daher halten Verbraucher auch Online-Händler für verantwortlich, Nachhaltigkeit zu praktizieren. Welche Maßnahmen können Online-Händler also ergreifen, um dem Bedürfnis nach nachhaltigeren Optionen gerecht zu werden?

Möglichkeiten für Nachhaltigkeit im E-Commerce

Umweltfreundlich im Internet zu verkaufen geht. Hier zeigen wir Dir Optionen, wie Du Dein E-Commerce nachhaltig gestalten kannst:

  • Webhosting: Setze bei Deinem Online-Shop-Hosting auf einen grünen Webhoster, der Ökostrom bezieht. Dieser Schritt demonstriert nicht nur Dein Engagement für Umweltschutz und Nachhaltigkeit, sondern trägt auch dazu bei, den CO-Fußabdruck Deines digitalen Geschäfts zu reduzieren
  • Suchanfragen: Minimiere Google-Suchen und werde sofort gefunden. Denn jede Google-Suche verursacht Emissionen – 0,2 Gramm CO-Äquivalente, um es genau zu nehmen. SEO-Optimierung ist hierbei entscheidend. Ein PIM-System hilft Dir dabei, Deine Produkttexte SEO-optimiert zu erzeugen. Zusätzlich mit einem DAM-System an Bord, sorgst Du für eine treffsichere Verschlagwortung Deiner visuellen Assets (Bilder, Dokumente, Videos etc.) und stellst sicher, dass Deine Produkte zum Beispiel auch über die Bildersuche gefunden werden.
  • Mobile: Optimiere Deinen Shop auch für mobile Geräte. Die Nutzung von Smartphones für das Surfen im Internet und für Suchanfragen ist nicht nur aufgrund der wachsenden Zahl mobiler Nutzer wichtig, sondern auch, weil eine Suche über ein Smartphone generell weniger Strom verbraucht als eine Suche, die über einen PC durchgeführt wird. Diese Optimierung verbessert nicht nur das Benutzererlebnis für Kunden, die bevorzugt mobil einkaufen, sondern trägt auch zu einer ökologischeren und energieeffizienteren Nutzung des Internets bei. Indem Du Deinen Shop für mobile Endgeräte anpasst, senkst Du den Energieverbrauch und unterstützt somit aktiv den Umweltschutz, während Du gleichzeitig die Reichweite und Zugänglichkeit Deines Angebots erhöhst.
  • Web-Performance: Optimiere die Performance Deines Online-Shops durch die Verwendung komprimierter Bilder, um schnelle Ladezeiten zu gewährleisten. Ein Digital Asset Management (DAM)-System kann hierbei von unschätzbarem Wert sein, da es Deine Bilder automatisch in den jeweils erforderlichen Formaten für verschiedene Kanäle bereitstellt. Dies vereinfacht den Prozess des Einpflegens von Inhalten in Deinen Online-Shop erheblich und sichert Dir zugleich optimale Ladezeiten. Zusätzlich trägt eine hohe Shop-Performance nicht nur zu einem verbesserten Nutzererlebnis bei, sondern fördert auch das Ranking Deiner Website in Suchmaschinenergebnissen, was wiederum die Sichtbarkeit und den Erfolg Deines Online-Geschäfts steigert.
  • Bilder: Kunden ziehen in Online-Shops zuerst die visuellen Darstellungen der Produkte in Betracht, bevor sie sich detaillierter mit den Eigenschaften auseinandersetzen. Hochwertige und ansprechende Bilder ermöglichen es den Kunden, schneller zu entscheiden und reduzieren somit die Notwendigkeit langwieriger Online-Recherchen, was wiederum Energie spart. Durch die Implementierung eines DAM-Systems stellst Du sicher, dass Dein visueller Content (Bilder, Videos, 3D-Ansichten, Dokumente etc.) nicht nur überzeugend, sondern auch in richtiger Qualität und ohne Qualitätsverlust präsentiert wird. Dies fördert nicht nur eine effiziente Entscheidungsfindung bei den Käufern, sondern steigert auch die Attraktivität Deines Online-Shops.
  • Lieferketten: Mit der bevorstehenden Einführung des digitalen Produktpasses (DPP) ist es unerlässlich, dass Deine Wertschöpfungsketten transparent gestaltet sind und alle zugehörigen Produktinformationen leicht zugänglich gemacht werden. Doch ein Abwarten ist nicht ratsam, da Verbraucher bereits jetzt ökologische und soziale Verantwortung von Unternehmen fordern. Erweitere deshalb die Produktinformationen in Deinem Online-Shop um Angaben zur Herkunft und den Produktionsbedingungen Deiner Waren. Durch den Einsatz eines PIM-Systems kannst neue Informationskategorien einfach hinzufügen und diese bei Bedarf zügig aktualisieren. Da in einem PIM-System alle Daten zentral verwaltet werden, werden freigegebene Änderungen automatisch in alle Kanäle ausgespielt.
  • Verpackung: Pappkartons sind die richtige Wahl, weil sie zu einem hohen Anteil aus Recyclingpapier bestehen. Entscheidend sind hier die Kartongrößen und Füllstoffe, egal ob Du selbst verpackst oder dies über einen Versanddienstleister abwickelst. Daher sollten die Kartongrößen optimiert und das Füllmaterial umweltschonend sein. Auch kompostierbare Verpackungen oder Mehrwegverpackungen sind denkbar, wobei letztere zusammengefaltet wieder an den Online-Shop zurückgesendet werden. Ganz ohne Umverpackung ist natürlich das Beste. Das lässt sich beispielsweise mit Click&Collect realisieren.
  • Versand: Auch beim Versand kannst Du nachhaltig handeln, indem Du klimafreundliche Services der Versanddienstleister anbietest. Das könnte beispielsweise Klima Protect von GLS oder DHL GoGreen sein. GLS kompensiert mit seinem Service Treibhausgasemissionen durch Investitionen in Klimaprojekt und DHL setzt bei GoGreen auf Elektrofahrzeuge, um Emissionen bei der Zustellung zu vermeiden. Aber auch Möglichkeiten wie Click&Collect oder die Lieferung der Sendung an eine zu Fuß erreichbare Packstation sind denkbar. Bei Haustürlieferungen helfen zudem präzise Informationen zum Lieferzeitpunkt, um fehlgeschlagene Zustellversuche mit mehrmaligen Fahrten zu vermeiden.
  • Zahlungsoptionen: Indem Du mit Zahlungsanbietern zusammenarbeitest, die sich aktiv für die Umwelt engagieren, leistest Du einen wertvollen Beitrag zur Nachhaltigkeit. Solche Zahlungsdienstleister investieren einen Teil ihrer Einnahmen in nachhaltige Projekte oder spenden einen Anteil der Transaktionsgebühren direkt an Umweltinitiativen. Diese Praxis fördert nicht nur ein umweltbewusstes Verhalten, sondern ermöglicht es auch den Kunden, beim Online-Einkauf einen positiven Impact zu erzielen. Die Wahl dieser Zahlungsanbieter unterstreicht das Engagement eines Online-Shops für den Umweltschutz und stärkt sein Image als verantwortungsbewusstes Unternehmen, das über den eigenen Profit hinaus denkt und handelt.
  • Retouren: Rücksendungen schaden nicht nur der Umwelt, sie verursachen auch Aufwand und Kosten. Bei falsch gelieferten oder beschädigten Waren lassen sie sich leider nicht vermeiden, aber dafür beim Auswahlprozess. Achte daher auf richtige, vollständige und aussagekräftige Produktbeschreibungen. Denn nur so kannst Du Fehlkäufe oder Mehrfachbestellungen vermeiden und dafür sorgen, dass das zugestellte Produkt mit den eignen Anforderungen übereinstimmt. Vorstellung und Realität müssen folglich sehr nahe beieinander sein, um Retouren zu minimieren. Ein kombiniertes System aus PIM und DAM ermöglicht es Dir, in Deinem Online-Shop sowohl die von Verbrauchern gewünschten Produktinformationen als auch ansprechende visuelle Inhalte effizient bereitzustellen.
  • B-Waren: Retournierte Produkte befinden sich oft in einem einwandfreien Zustand, da sie in vielen Fällen zurückgesendet werden, weil sie den Erwartungen oder Vorstellungen der Käufer nicht entsprechen, nicht jedoch aufgrund von Defekten. Die Vernichtung dieser Artikel wäre nicht nur eine Verschwendung wertvoller Ressourcen, sondern steht auch im direkten Widerspruch zu nachhaltigen Geschäftspraktiken. Eine sinnvolle Alternative bietet die Aufbereitung und der erneute Verkauf dieser Waren als B-Ware. Dieser Ansatz trägt nicht nur dazu bei, der Wegwerfkultur entgegenzuwirken, sondern mindert auch das Problem der Warenknappheit, indem Produkte, die Lieferschwierigkeiten haben oder sonst ungenutzt blieben, wieder in den Verkaufskreislauf eingebracht werden und Profit bringen.
  • CO2-Kompensation: Durch das Angebot von CO-Kompensation kannst Du Deinen Kunden die Möglichkeit bieten, aktiv zum Umweltschutz beizutragen. Dies kann durch die Integration einer Option im Checkout-Prozess geschehen, bei der Kunden die Möglichkeit erhalten, den CO-Fußabdruck ihrer Bestellung zu kompensieren. Diese Kompensation erfolgt häufig durch Investitionen in Umweltprojekte wie Aufforstung, erneuerbare Energien oder Emissionsminderungsinitiativen. Solch ein Angebot fördert nicht nur ein nachhaltigeres Konsumverhalten, sondern sensibilisiert Deine Kunden auch für die Umweltauswirkungen ihrer Einkäufe und zeigt das Engagement Deines Online-Shops für den Klimaschutz. Diese proaktive Haltung kann die Kundenbindung stärken und Dir helfen, Dich als verantwortungsbewusster Akteur im Markt zu positionieren.

Schlussgedanke: Nachhaltigkeit im E-Commerce

Zur nachhaltigen Ausrichtung eines E-Commerce-Geschäfts gehört neben den vorgestellten Ansätzen auch das Angebot von ökologisch, fair und nachhaltig produzierten Produkten. Besonders wertvoll ist die Unterstützung lokaler Produzenten, um Transportwege zu reduzieren. Entscheidend für die Authentizität der Nachhaltigkeitsbemühungen ist jedoch auch die Übereinstimmung der internen Prozesse mit den nach außen kommunizierten Werten. Im E-Commerce werden physische Produkte durch Daten repräsentiert, daher ist eine effiziente digitale Datenverwaltung unerlässlich. Papierbasierte Abstimmungen oder die Verwaltung von Produktdaten in verschiedenen Systemen stehen im Widerspruch zu einem nachhaltigen Geschäftsmodell. Ein integriertes System wie OMN bietet eine Lösung, indem es die Effizienz der Arbeitsprozesse steigert und gleichzeitig den Verbrauch von Ressourcen minimiert.

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