Von grünen Bananen zu reifen Produkten: Warum ein PIM-System der Reifungsprozess für Produktdaten ist

Product Information Management

Wer kennt sie nicht – grüne Bananen im Supermarktregal: Optisch noch nicht ganz ansprechend, geschmacklich unausgereift, aber mit dem Potenzial, in wenigen Tagen zu einem süßen Genuss zu werden. Dieses Bild lässt sich wunderbar auf Produktdaten im Unternehmen übertragen. Auch diese beginnen oft „grün“: Unvollständig, inkonsistent, nicht kanal- oder zielgruppengerecht aufbereitet. Was es braucht, ist ein Reifungsprozess. Und genau hier kommt das Product Information Management System (PIM) ins Spiel.

Das Bananen-Paradoxon der Produktdaten

Wer sich einmal intensiver mit Supermärkten beschäftigt hat, weiß: Bananen werden grundsätzlich grün geerntet und ausgeliefert. Das liegt daran, dass sie auf dem langen Transportweg vom Erzeuger bis ins Regal sonst überreif würden. Erst in der vertrauten Umgebung des heimischen Obstkorbs oder in der Obstabteilung eines gut klimatisierten Supermarkts reifen sie zu jener goldgelben Frucht, die wir mit Genuss verbinden.

Dieses Bild lässt sich überraschend gut auf einen häufig unterschätzten Aspekt der digitalen Transformation übertragen: Produktdaten. Auch diese starten ihren Weg meist roh, fragmentiert und ungeeignet für den Endkundenkontakt. Sie entstehen verteilt in verschiedenen Systemen, bei unterschiedlichen Abteilungen, oft ohne einheitliche Struktur oder Ziel. Das Resultat: Produktdaten, die zwar vorhanden sind, aber keineswegs bereit für den Markt.

Das Dilemma: Unternehmen haben zwar das Produkt, aber sie verkaufen es digital mit unreifen Informationen. Fehlende Bilder, unvollständige Beschreibungen, keine technischen Details, unübersichtliche Varianten … Das alles sind Symptome „grüner Bananen“ im Datenkontext.

Ein PIM-System (Product Information Management) wird in diesem Szenario zum Reifeschrank für Produktdaten: Es zentralisiert, strukturiert, validiert und orchestriert Informationen so, dass aus bloßen Rohdaten wertvolle Produktinformationen entstehen – bereit für E-Commerce, Print, POS oder Marktplätze.

grüne Bananen

Wo stehen Unternehmen heute?

Der Blick hinter die Kulissen: Excel statt Effizienz

Noch immer arbeiten viele Unternehmen bei der Pflege ihrer Produktinformationen mit Excel-Tabellen, lokalen Ordnerstrukturen oder E-Mail-Freigaben. Das klingt altmodisch und ist es auch. Die Realität:

  • Die gleichen Daten werden mehrfach gepflegt, was zu Redundanzen und Inkonsistenzen führt
  • Änderungen an einem Produkt ziehen sich durch zahlreiche Listen, ohne zentrale Steuerung
  • Daten sind nicht versionssicher und schwer nachzuvollziehen
  • Eine Automatisierung der Ausspielung ist kaum möglich

Die Folge: Hohe manuelle Aufwände, hohe Fehleranfälligkeit und mangelnde Datenqualität, was sich letztlich direkt im Online-Auftritt widerspiegelt.

Datensilos und Medienbrüche

In Unternehmen ohne PIM-System herrscht meist eine fragmentierte Systemlandschaft: ERP, CRM, DAM, CMS – jedes System hat einen Teil der Wahrheit. Die Produktdaten müssen mühsam zusammengetragen, konvertiert und angereichert werden. Dieser Medienbruch ist nicht nur ineffizient, sondern verlangsamt die Time-to-Market drastisch.

Die Produktdaten sind dabei oft nicht „Omnichannel-ready“:

  • Der Online-Shop benötigt andere Texte als der Katalog
  • Marktplätze verlangen spezielle Bildformate
  • Der Vertrieb braucht strukturierte Datenblätter
  • Marketing will emotionalen Content mit Storytelling

Ohne zentrale Steuerung wird jeder Kanal zur eigenen Baustelle und Produktdaten zur Dauerbaustelle.

Der Reifegrad ist schwer zu erkennen

Viele Unternehmen unterschätzen, wie unreif ihre Daten tatsächlich sind. Denn solange ein Produkt irgendwie im Online-Shop dargestellt wird, scheint alles in Ordnung. Doch der Teufel steckt im Detail:

  • Unvollständige Informationen führen zu Kaufabbrüchen
  • Veraltete Daten sorgen für Retouren und Reklamationen
  • Inkonsequente Beschreibungen schwächen die Markenidentität

Die Erkenntnis kommt meist erst, wenn die Conversion-Rate stagniert, der Kundensupport überlastet ist oder der Katalogdruck zur Nervenprobe wird.

grüne Banane

Was macht Produktdaten eigentlich „unreif“?

Nicht jede Produktinformation ist sofort bereit für die digitale Bühne. Oft glauben Unternehmen, ihre Daten seien „in Ordnung“, weil sie irgendwo gepflegt wurden. Doch bei genauerem Hinsehen zeigt sich: Die Daten sind zwar vorhanden, aber noch nicht vollständig, nicht einheitlich, nicht attraktiv – also nicht marktfähig. Unreif eben. Wie eine Banane, die noch grün ist und schwer verdaulich schmeckt. Ein PIM-System erkennt diese Reifegrade nicht nur, sondern hilft dabei, sie gezielt zu verbessern. Doch zunächst lohnt sich ein genauer Blick darauf, was Produktdaten eigentlich „unreif“ macht.

1. Technische Unvollständigkeit

Die grundlegendste Form der Unreife ist schlicht: Fehlende oder lückenhafte Informationen. Dazu zählen beispielsweise:

  • Unvollständige Artikelnummern oder Variantenangaben
  • Fehlende Maße, Gewichte oder technische Spezifikationen
  • Keine Zuordnung zu Produktkategorien oder Warengruppen
  • Unzureichende Angaben zu Materialien, Herkunft oder Verpackung

Gerade im E-Commerce, wo der Kunde das Produkt nicht physisch erleben kann, sind solche Details essentiell für Kaufentscheidungen. Unvollständige Angaben wirken nicht nur unprofessionell, sie führen auch zu Unsicherheit und Abbruch im Kaufprozess.

2. Inhaltliche Schwächen: Von langweilig bis nichtssagend

Ein weiterer Reifehemmer liegt in der sprachlichen und inhaltlichen Qualität. Viele Produkttexte sind generisch, technisch oder unverständlich geschrieben. Häufig sind es reine Aufzählungen von Eigenschaften ohne Nutzen, ohne Story, ohne Emotion. Unreife Inhalte erkennt man an:

  • Standardformulierung wie „hochwertig verarbeitet“ oder „geeignet für viele Anwendungen“
  • Fehlen von Vorteilsargumenten („Was habe ich davon?“)
  • Keine Zielgruppenansprache oder stilistische Ausrichtung
  • Widersprüche zwischen Text, Bild und Anwendungskontext

Ein PIM-System ermöglicht die zielgerichtete Texterstellung und -ausspielung nach Kanal, Region oder Buyer Persona. So entsteht echter Mehrwert statt Floskelsuppe.

3. Mangelnde Lokalisierung und Übersetzung

In einer globalen Vertriebswelt ist Lokalisierung kein Nice-to-have, sondern Pflicht. Doch viele Produktinformationen liegen nur in einer Sprache vor, oft unübersetzt, automatisch generiert oder schlicht unpassend. Unreife Daten in diesem Kontext bedeuten:

  • Fehlende oder schlechte Übersetzungen (z. B. per maschineller Übersetzung ohne Korrektur)
  • Keine Anpassung an länderspezifische Normen oder Maßeinheiten
  • Kulturell unpassende Begriffe oder Bildwelten

PIM-Systeme mit integrierter Übersetzungsverwaltung und Mehrsprachigkeit sind hier Gold wert. Sie sorgen für konsistente, marktgerechte Inhalte und das weltweit.

4. Visuelle Defizite: Ein Bild sagt (nicht) mehr als tausend Worte

Produktdaten bestehen nicht nur aus Texten! Auch Bilder, Videos, 3D-Ansichten oder Anwendungsszenarien gehören zur Datenreife. Doch oft fehlt es genau hier:

  • Es gibt keine oder nur veraltete Produktbilder
  • Bildformate stimmen nicht für Marktplätze oder Kanäle
  • Medien sind nicht mit Artikeln verknüpft
  • Bildrechte und Lizenzinformationen fehlen

Ein PIM-System, insbesondere in Kombination mit einem DAM-System (Digital Asset Management), sorgt dafür, dass jede Produktinformation die passende visuelle Unterstützung erhält – formatgerecht, aktuell und rechtskonform.

5. Kontextlosigkeit: Daten ohne Bedeutung

Produktdaten ohne Kontext sind wie eine Banane ohne Schale: Sie wirken seltsam, ungeschützt und unvollständig. Ein Artikel kann noch so gut beschrieben sei, wenn dem Kunden nicht klar ist, wofür er das Produkt braucht, wie er es verwendet oder welchen Mehrwert es bietet, bleibt er auf der Strecke. Typische Beispiele für Kontextlosigkeit:

  • Keine Anwendungsbeispiele oder Szenarien
  • Fehlende Bezüge zu anderen Produkten (Cross-/Upselling)
  • Keine Verbindung zu Markenwerten oder USPs
  • Fehlender Nachhaltigkeits- oder Herkunftskontext

Moderne PIM-Systeme ermöglichen die strukturierte Kontextualisierung von Produkten: Durch intelligente Verknüpfungen, Textbausteine, automatische Empfehlungen und semantische Klassifikationen.

6. Fehlende Konsistenz und Governance

Ein oft unterschätztes Problem ist die Inkonsistenz: Wenn ein Produkt in unterschiedlichen Kanälen unterschiedlich dargestellt wird, leidet die Glaubwürdigkeit der Marke. Hier spricht man auch von einem „Daten-Governance-Problem“. Merkmale:

  • Unterschiedliche Artikelbezeichnungen in Shop und Print
  • Abweichende Preise, Maße oder Farben
  • Unterschiedliche Lieferzeiten oder Verfügbarkeitsangaben
  • Versionskonflikte bei mehreren Pflegepersonen

Mit klaren Freigabeprozessen, Rollenmodellen und Prüfregeln schafft ein PIM-System Governance-Strukturen, die solche Inkonsistenzen verhindern und damit Vertrauen schaffen.

Zusammenfassend: Unreife Produktdaten sind teuer
Jede der genannten Schwächen kostet bares Geld, sei es durch entgangene Umsätze, erhöhte Retouren, höhere Supportkosten oder Imageverlust. Ein PIM-System hilft nicht nur dabei, diese Reifehürden zu erkennen, sondern sie systematisch und skalierbar zu überwinden. So wie OMN PIM!

Von Datenfragmenten zur Produktidentität

In Zeiten digitaler Kaufentscheidungen sind Produktdaten weit mehr als nur technische Informationen, sie sind zu Trägern der Markenidentität geworden. Kund:innen informieren sich intensiv, vergleichen Produkte und erwarten relevante, emotionale und konsistente Inhalte über alle Kanäle hinweg.

Unstrukturierte, rein funktionale Daten („grüne Bananen“) reichen nicht mehr aus. Gefragt sind produktbezogene Erlebnisse, die Vertrauen schaffen und zum Kauf motivieren. Hier kommt das Storytelling ins Spiel: Es macht Produkte greifbar, emotionalisiert und differenziert vom Wettbewerb.

Ein modernes PIM-System ermöglicht genau das:

  • Es verknüpft technische Daten mit emotionalen Inhalten, Bildern und Anwendungskontexten.
  • Es erlaubt kanalspezifische Ausspielung, z. B. unterschiedlich lange Texte oder Bildformate für Online-Shop, Marktplatz, Print oder App.
  • Es stellt sicher, dass jedes Produkt markenkonform und konsistent auftritt – ob in Deutsch, Englisch oder Chinesisch.

Durch diese gezielte Aufbereitung entsteht aus fragmentierten Einzelinformationen eine ganzheitliche Produktidentität. Und damit nicht nur ein Verkaufstext, sondern ein digitaler Markenbotschafter, der überall funktioniert.

PIM-Systeme als Reifeschrank für Produktdaten

Wie eine Banane braucht auch eine Produktinformation die richtige Umgebung, Pflege und Kontrolle, um zu ihrer vollen Reife zu gelangen. Genau diese Umgebung schafft ein Product Information Management System (PIM). Es bietet nicht nur Struktur, sondern auch den organisatorischen und technischen Rahmen, um Produktdaten von der Entstehung bis zur Ausspielung optimal zu entwickeln.

1. Was ist ein PIM-System?

Ein PIM-System ist eine zentrale Plattform zur Verwaltung, Anreicherung und Verteilung von Produktinformationen. Es fungiert als Drehscheibe zwischen den internen Datenquellen (z. B. ERP, DAM, PLM) und den externen Ausgabekanälen (z. B. Online-Shop, Print, Marktplätze, POS, Apps). Im Gegensatz zu dezentral gepflegten Excel-Listen oder CMS-abhängigen Datenstrukturen bietet ein PIM:

  • Zentralisierung aller relevanten Produktdaten an einem Ort
  • Strukturierung der Daten in einem flexiblen Datenmodell
  • Versionierung, Rollen und Freigabeprozesse für maximale Kontrolle
  • Automatisierte Qualitätssicherung durch Regeln und Workflows
  • Multichannel-Management mit gezielter Ausspielung je Kanal

2. Der Reifeprozess im PIM – Schritt für Schritt

Ein PIM-System macht aus rohen Produktdaten (grünen Bananen) verkaufsfähige Informationen. Dieser Reifungsprozess lässt sich in vier Phasen unterteilen:

Phase 1: Zentralisieren

Verschiedene Daten aus ERP, Excel, CRM oder DAM werden zusammengeführt – Redundanzen, Medienbrüche und Inkonsistenzen werden sichtbar.

Phase 2: Strukturieren

Produkte werden nach einem klaren Datenmodell angelegt: mit Attributen, Kategorisierungen, Relationen. Die Basis für konsistente und skalierbare Inhalte.

Phase 3: Anreichern

Texte, Bilder, Übersetzungen, Marketing-Claims, Zertifikate, Videos und SEO-relevante Inhalte werden ergänzt – zielgruppengerecht und kanalspezifisch.

Phase 4: Prüfen und Go-Live

Datenqualitätsregeln stellen sicher, dass nur „reife Produkte“ ausgespielt werden. Die Verteilung erfolgt automatisch an Shops, Kataloge, Marktplätze oder Apps.

3. Was reife Produktdaten im PIM auszeichnet

Ein PIM-System bringt Struktur, Kontext und Kontrolle in die Produktkommunikation. Reife Daten sind:

  • vollständig und valide
  • einheitlich und konsistent über alle Kanäle
  • emotionalisiert und kanaloptimiert
  • jederzeit auffindbar, aktualisierbar und versionierbar
  • bereit für internationale Märkte

So entsteht nicht nur ein professioneller Außenauftritt, sondern auch interne Effizienz etwa bei Kampagnen, Launches oder saisonalen Anpassungen.

4. Vorteile gegenüber klassischer Datenpflege

Im Vergleich zur Pflege in Excel oder CMS bietet ein PIM-System deutliche Mehrwerte:

Klassische Pflege

  • Dezentral, fehleranfällig
  • Keine Versionierung
  • Medienbrüche
  • Hoher Pflegeaufwand
  • Keine Qualitätskontrolle

PIM-System

  • Zentral, regelbasiert
  • Revisionssichere Dokumentation
  • Nahtlose Anbindung an Drittsysteme
  • Automatisierte Prozesse
  • Validierungsregeln & Workflows

Kurzum: Ein PIM-System ist nicht nur ein Werkzeug – es ist ein strategischer Reifeprozess, der Produktinformationen auf das nächste Level hebt.

5. Ein Blick in die Praxis

Nehmen wir ein Beispiel: Ein Unternehmen verkauft 1.000 Produkte in 3 Sprachen auf 4 Kanälen. Ohne PIM bedeutet das:

  • Manuelle Pflege von 12.000 Einzelinformationen
  • Fehleranfällige Übersetzungen
  • Mangelnde Einheitlichkeit bei Preisen, Bildern, Beschreibungen

Mit PIM:

  • Zentrale Pflege mit Sprachvererbung und Kanalzuordnung
  • Qualitätsregeln verhindern Ausspielung unvollständiger Daten
  • Automatische Anbindung an Online-Shop, Marktplätze und Printsysteme
  • Produktivität steigt, Fehler sinken

Das Ergebnis: Schnellere Time-to-Market, bessere Kundenerfahrung, geringerer Aufwand.

Zusammenfassend: Ein PIM-System ist weit mehr als eine Datenbank! Es ist der Ort, an dem aus Rohdaten hochwertige, markenstärkende Produktinformationen entstehen, quasi der Reifeschrank für deine Produktkommunikation. Es schafft Struktur, Ordnung, Qualität und damit die Grundlage für erfolgreichen Vertrieb in allen Kanälen.

grüne Banane

Die Reifegrade von Produktdaten – ein Modell

Nicht jede Banane ist sofort essbar, genauso wenig sind alle Produktdaten sofort verwendbar. Unternehmen stehen oft vor der Herausforderung, den Reifegrad ihrer Produktinformationen überhaupt einschätzen zu können. Ein klar definiertes Modell hilft dabei, Datenqualität transparent zu machen, Verantwortlichkeiten zu klären und gezielt zu verbessern. Um das anschaulich zu machen, nutzen wir weiter unser Sinnbild aus der Obstwelt – die Reifegrade von Bananen als Metapher für die Qualität von Produktinformationen.

Reifegrad 1: Die grüne Banane (Rohdaten)

Im ersten Reifegrad liegen die Produktdaten meist unstrukturiert und verteilt in unterschiedlichen Quellen wie ERP-Systemen, Excel-Listen oder E-Mails vor. Die Informationen sind inhaltlich oft uneinheitlich, nicht standardisiert oder nur teilweise gepflegt. Es gibt weder eine durchgängige Kategorisierung noch verknüpfte Bilder oder kanalbezogene Inhalte. Die Daten sind somit weder vollständig noch nutzbar für eine externe Ausspielung.

Risiken:

  • Nicht verwendbar für Kundenkanäle
  • Hoher interner Aufwand bei jeder Veröffentlichung
  • Kein verlässlicher Datenbestand

Was jetzt hilft:
Ein PIM-System, das alle Produktdaten an einem Ort zentralisiert und so die Basis für eine strukturierte Datenpflege schafft. Erste Kategorisierungen, Basisattribute und ein konsistentes Datenmodell bilden das Fundament für weitere Optimierungen.

grüne Banane
grüne Bananen

Reifegrad 2: Die gelbliche Banane (angereichert, aber nicht geprüft)

In diesem Stadium sind bereits viele Produktinformationen vorhanden, sie wurden angereichert und ergänzt, etwa durch erste Beschreibungstexte, Bilder oder technische Details. Dennoch fehlt es häufig an Validierung: Die Inhalte sind nicht konsistent, Übersetzungen sind möglicherweise unvollständig oder maschinell erstellt und die Terminologie variiert zwischen Produkten oder Kategorien. Ohne klare Prüfprozesse schleichen sich Ungenauigkeiten und Fehler ein, die eine professionelle Ausspielung gefährden können.

Risiken:

  • Potenzielle Imageschäden bei Kunden
  • Veröffentlichungen führen zu fehlerhaften Produktdarstellungen
  • Marktplätze oder Shops zeigen unvollständige oder widersprüchliche Inhalte

Was jetzt hilft:
Um die Qualität der angereicherten Produktdaten zu sichern, sollten im PIM-System Validierungsregeln aktiviert werden, die automatisch auf Vollständigkeit, Konsistenz und Formatvorgaben prüfen. Ergänzend dazu gilt es, klare Workflows für Qualitätssicherung und Freigabeprozesse zu etablieren, um sicherzustellen, dass nur geprüfte und freigegebene Inhalte veröffentlicht werden.

Reifegrad 3: Die goldgelbe Banane (marktreif)

Produktdaten auf dieser Stufe sind vollständig, konsistent gepflegt und qualitätsgeprüft. Alle relevanten Informationen – von technischen Attributen über emotionalisierte Texte bis hin zu Bildern, Videos und Anwendungshinweisen – sind integriert. Übersetzungen wurden korrekt hinterlegt und die Inhalte sind zielgerichtet für die jeweiligen Kanäle aufbereitet. Das Produkt ist bereit für die Ausspielung – egal ob im Online-Shop, auf Marktplätzen oder in Printmaterialien – und stärkt die Markenpräsenz durch einen professionellen Auftritt.

Chancen:

  • Hohe Conversion Rates im E-Commerce
  • Reduzierte Retouren durch klare Informationen
  • Einheitlicher Markenauftritt über alle Kanäle

Was jetzt wichtig ist:
Sind die Produktdaten einmal marktreif, erfolgt die automatisierte Ausspielung in alle relevanten Kanäle – vom Webshop über Marktplätze bis hin zu Print und POS. Gleichzeitig sollten fortlaufende Pflegeprozesse und Feedback-Loops etabliert werden, um sicherzustellen, dass die Daten aktuell bleiben und kontinuierlich verbessert werden können.

Reifegrad 4: Die überreife Banane (veraltet oder unbrauchbar)

Obwohl die Daten formal vollständig erscheinen, sind sie veraltet, nicht mehr markenkonform oder technisch überholt. Produktänderungen wurden nicht nachgepflegt, Bilder entsprechen nicht mehr dem aktuellen Standard und rechtlich relevante Angaben wie Lieferzeiten oder Preise sind nicht mehr korrekt. Dieser Zustand birgt erhebliche Risiken – von Kundenbeschwerden bis hin zu rechtlichen Konsequenzen – und untergräbt das Vertrauen in Marke und Vertriebskanäle.

Risiken:

  • Kundenbeschwerden, Reklamationen, rechtliche Konsequenzen
  • Vertrauensverlust in Marke und Informationsqualität
  • Frustration bei internen Teams

Was jetzt hilft:
Um überreife oder veraltete Produktdaten zu vermeiden, ist eine permanente Aktualisierungspflege entlang des gesamten Produktlebenszyklus erforderlich. Zusätzlich sollten Archivierungs- und Depublikationsprozesse definiert werden, um nicht mehr gültige Inhalte systematisch auszusteuern. Eine effektive Verfallskontrolle mithilfe von Versionierung und zeitbasierten Regeln stellt sicher, dass nur aktuelle und freigegebene Informationen in den Kanälen sichtbar bleiben.

Organisatorische Voraussetzungen für reife Daten

Ein leistungsstarkes PIM-System ist nur so gut wie die Organisation, die es nutzt. Denn selbst die beste Technologie kann ihre Wirkung nicht entfalten, wenn Zuständigkeiten unklar, Prozesse nicht definiert und Verantwortlichkeiten nicht gelebt werden.
Datenqualität ist kein rein technisches Thema, sondern eine interdisziplinäre Aufgabe, die strukturiert, getragen und kontinuierlich entwickelt werden muss. Damit Produktdaten wirklich reifen können, braucht es klare Rollen, verlässliche Prozesse und eine unternehmensweite Datenkultur.

1. Rollen und Zuständigkeiten klären

Ein häufiger Stolperstein in der Praxis: Niemand fühlt sich zuständig. Oder – fast noch schlimmer – alle fühlen sich zuständig, aber niemand ist verantwortlich. Das führt zu doppelter Arbeit, inkonsistenten Datenständen und Frust.

Wichtige Rollen im PIM-Kontext sind z. B.:

  • Data Owner: Verantwortlich für die fachliche Korrektheit bestimmter Produktgruppen
  • Content Manager: Zuständig für beschreibende Inhalte, Bilder, Texte, Videos
  • PIM-Admin: Technische Betreuung des Systems, Rechtevergabe, Regelverwaltung
  • Marketing/Vertrieb: Briefing zu Kampagneninhalten, Feedback zu Datenqualität
  • Übersetzer:innen/Agenturen: Pflege sprachlicher Varianten direkt im PIM oder über angebundene Tools

Transparenz über diese Rollen ist entscheidend, ebenso wie klare Freigabeprozesse, die sicherstellen, dass nur geprüfte Inhalte veröffentlicht werden.

2. Zusammenarbeit zwischen Abteilungen fördern

Produktdaten entstehen nicht in einem Silo. Sie sind das Ergebnis der Zusammenarbeit von Produktmanagement, Einkauf, Marketing, Vertrieb und IT. Deshalb ist es wichtig, dass diese Abteilungen nicht nebeneinander, sondern miteinander arbeiten.

Hilfreiche Maßnahmen:

  • Gemeinsame Workshops zur Datenstruktur und Attributlogik
  • Regelmäßige Reviews zur Datenqualität
  • Ein zentrales Governance-Team für Produktinformationen
  • Transparente Priorisierung nach Business-Zielen (z. B. Fokus auf Topseller, Saisonprodukte etc.)

Ein erfolgreiches PIM-Projekt ist also auch ein Change-Projekt: Es verändert Abläufe, Verantwortlichkeiten und fordert Kommunikation auf Augenhöhe.

3. Prozesse definieren und leben

Die Einführung eines PIM-Systems ist kein Selbstläufer. Nur wenn Prozesse klar definiert und auch im Alltag gelebt werden, entsteht nachhaltiger Mehrwert.

Typische Prozessfragen sind:

  • Wer legt neue Produkte im PIM an?
  • Welche Inhalte müssen bis wann gepflegt sein, damit ein Launch gelingt?
  • Wann gilt ein Produkt als „reif“ für die Ausspielung?
  • Wie werden Korrekturen, Rückmeldungen oder Übersetzungen gesteuert?

Solche Abläufe sollten standardisiert und im System abbildbar sein – idealerweise mit automatisierten Workflows, Erinnerungen und Eskalationen.

4. Datenkultur etablieren

Letztlich entscheidet die Kultur darüber, wie nachhaltig Datenqualität im Unternehmen gelebt wird. Eine starke Datenkultur bedeutet:

  • Produktdaten werden nicht als lästige Pflicht, sondern als strategischer Erfolgsfaktor verstanden
  • Qualität wird nicht „nebenbei“ geprüft, sondern ist fester Bestandteil der Arbeit
  • Verantwortliche werden geschult, gestärkt und ernst genommen
  • Erfolge in der Datenqualität werden sichtbar gemacht und gewürdigt

Ein gut gepflegtes PIM-System ist immer auch ein Ausdruck von unternehmerischer Reife und ein Spiegelbild der internen Zusammenarbeit.

Ohne Organisation keine Reife

Technologie allein macht keine Produktdaten reif. Erst wenn klare Rollen, verlässliche Prozesse und eine gelebte Verantwortungskultur zusammenkommen, kann ein PIM-System sein volles Potenzial entfalten. Die Produktdaten reifen dann nicht nur technisch, sondern auch organisatorisch – und mit ihnen das gesamte Unternehmen.

Norbert Weckerle, CEO von apollon

Banane mit roten Kussabdrücken

Technologische Integration

Ein PIM-System entfaltet seine volle Wirkung erst dann, wenn es nahtlos in die bestehende Systemlandschaft eingebunden ist. Die Anbindung an ERP, DAM, Shop- und CMS-Systeme sowie Marktplätze ist entscheidend, um manuelle Doppelpflege zu vermeiden und Prozesse zu automatisieren.

Über Schnittstellen lassen sich Produktdaten automatisiert importieren und kanalbezogen ausleiten. Besonders im Zusammenspiel mit einem DAM-System entsteht ein vollständiges Bild des Produkts – mit Texten, Bildern, Videos und Dokumenten, zentral gesteuert aus dem PIM. PIM und DAM bilden heute das Rückgrat einer professionellen, mediengestützten Produktkommunikation. Viele Anbieter integrieren beide Systeme oder bieten sie als nahtlos verzahnte Lösung an, da strukturierte Daten und digitale Assets untrennbar miteinander verbunden sind, wenn es um konsistente Markenerlebnisse und effiziente Ausspielung über alle Kanäle geht. Genau diesen Ansatz verfolgt auch OMN, das sowohl PIM- als auch DAM-Funktionalitäten in einer Plattform vereint.

Auch KI-basierte Funktionen wie automatische Texterstellung, Übersetzungen oder Qualitätssicherung halten zunehmend Einzug und unterstützen die Datenreife. Wichtig dabei: Jedes Tool muss den Reifeprozess vereinfachen – nicht verkomplizieren. Auch hier verfügt OMN über zahlreiche KI-Services (z. B. Deepl, Google Translate oder Retresco für Übersetzungen).

Fazit: Reife ist kein Zufall – sie ist eine Entscheidung

Die Banane hat uns begleitet – von der grünen, harten Frucht bis zur genussreifen Delikatesse. Genauso verhält es sich mit Produktdaten: Sie reifen nicht von allein, sondern durch Struktur, Pflege und die richtige Umgebung. Ein PIM-System ist dabei nicht nur Werkzeug, sondern Fundament für datengetriebene Markenkommunikation, effiziente Prozesse und nachhaltiges Wachstum.

Reife Daten entstehen dort, wo Unternehmen Verantwortung übernehmen: Für Qualität, Konsistenz, Relevanz und Nutzererlebnis.

Denn letztlich ist die Reife Deiner Produktinformationen nicht nur ein technischer Zustand – sie ist Ausdruck Deiner unternehmerischen Haltung.

Wer diesen Reifeprozess bewusst gestaltet, schafft Vertrauen, Differenzierung und Conversion. Und genau das macht den Unterschied im digitalen Wettbewerb.

Wie reif sind Deine Produktdaten?
Wenn Du Deine Produktkommunikation auf das nächste Level heben möchtest, unterstützen wir Dich gern – mit Erfahrung, Technologie und einem Blick fürs Wesentliche. Jetzt Kontakt aufnehmen und OMN live erleben >>

OMN: Integriertes Reifegrad-Modell zur Qualitätsanalyse

OMN PIM ist unser PIM-System. Eines der erstaunlichen Merkmale ist, dass es über ein Reifegrad-Modell verfügt. Das ist eine Funktion, die unter anderem Deine Produktdatenfelder nach fehlenden Werten untersucht und diese Lücken schließt. Mithilfe dieser Qualitätsanalyse stellst Du sicher, dass Deine Produktdaten vollständig und zugleich richtig sind, bevor sie in die Deine Kanäle abgefeuert werden. 

Frühjahrsputz für Produktdaten mit OMN PIM

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