PIM-System: Hersteller vs. Händler
Product Information Management
Die Digitalisierung und der damit verbundene Datenfluss haben das Management von Produktinformationen stark verändert. Für viele Unternehmen – sowohl Hersteller als auch Händler – ist ein Product Information Management (PIM)-System unverzichtbar geworden. Doch obwohl beide Gruppen ähnliche Anforderungen haben, gibt es erhebliche Unterschiede in der Art und Weise, wie sie ein PIM-System nutzen. In diesem Artikel schauen wir uns die spezifischen Anforderungen von Herstellern und Händlern an und wie ein PIM-System für beide Seiten von Nutzen ist.
Herausforderungen von Herstellern
Für Hersteller liegt der Fokus stark auf der Erstellung und Pflege von Produktdaten. Die häufigsten Herausforderungen sind:
- Vielschichtige Produktdaten: Hersteller müssen oft detaillierte technische Informationen verwalten, die für unterschiedliche Zielgruppen unterschiedlich aufbereitet werden müssen. Dies kann zu komplexen Datenstrukturen führen.
- Produktvarianten und -konfigurationen: Hersteller bieten häufig mehrere Varianten eines Produkts an (z. B. unterschiedliche Farben, Größen oder technische Spezifikationen), was die Verwaltung der Daten erheblich erschwert.
- Globale Märkte: Hersteller, die international agieren, müssen oft produkt- und regionenspezifische Anpassungen vornehmen. Dazu gehört die Bereitstellung von Produktdaten in verschiedenen Sprachen und Formaten, die je nach Markt unterschiedlich sein können.
- Externe Faktoren: Hersteller stehen unter ständigem Druck, auf Veränderungen in der globalen Lieferkette, Markttrends und wirtschaftlichen Schwankungen flexibel zu reagieren. Agilität ist entscheidend, um sowohl die Produktion als auch das Produktportfolio schnell anzupassen und Skalierungspotenziale zu nutzen.
- Vielzahl an Kanälen: Hersteller vertreiben ihre Produkte in der Regel nicht nur über Händler, sondern auch direkt. Dadurch entsteht eine Vielzahl an Vertriebs- und Marketingkanälen, wie z.B. der eigene Online-Shop, B2B-Marktplätze oder der direkte Verkauf an Endkunden, die effizient verwaltet werden müssen.
Herausforderungen von Händlern
Händler konzentrieren sich auf die Konsolidierung und Verwaltung der bereitgestellten Produktdaten. Zu den größten Herausforderungen zählen:
- Datenqualität und Konsistenz: Händler erhalten Produktdaten oft in unterschiedlichen Formaten und mit variierender Qualität von verschiedenen Herstellern. Diese Daten müssen aufbereitet, vereinheitlicht und angereichert werden, um sie konsistent und fehlerfrei über alle Vertriebskanäle zu verteilen.
- Multichannel-Management: Händler müssen ihre Produktinformationen über mehrere Kanäle hinweg (Online-Shops, Marktplätze, Print-Kataloge usw.) präsentieren. Die Kanalanforderungen unterscheiden sich oft stark, was die Datenaufbereitung komplex macht.
- Schnelle Reaktionszeiten: Die Online-Welt bewegt sich schnell, und Händler müssen in der Lage sein, Preisänderungen, Lagerbestände oder neue Produktvarianten in Echtzeit zu aktualisieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
- Kundenerwartungen: Händler stehen vor der Herausforderung, ihre Produktinformationen so aufzubereiten, dass sie den Erwartungen der Endkunden entsprechen. Dies betrifft sowohl die Personalisierung der Inhalte als auch die Benutzerfreundlichkeit der Präsentation.
- Internationalisierung: Der Eintritt in internationale Märkte bringt zusätzliche Herausforderungen wie mehrsprachige Produktbeschreibungen, unterschiedliche Währungen, rechtliche Anforderungen und lokalisierte Marketingstrategien mit sich. Händler müssen sicherstellen, dass ihre Produktinformationen und -darstellungen an die spezifischen Anforderungen der einzelnen Märkte angepasst sind.
PIM-Systeme: Unterschiedliche Anforderungen von Herstellern und Händlern
PIM-Systeme sind heute essenziell, um Produktdaten effizient zu verwalten und über verschiedene Vertriebskanäle hinweg bereitzustellen. Hersteller und Händler setzen PIM-Systeme zwar gleichermaßen ein, jedoch mit sehr unterschiedlichen Anforderungen und Herausforderungen – insbesondere in den Bereichen Datenstruktur, Datenverteilung, Personalisierung, Datenqualität und Systemintegration. Im Folgenden beleuchten wir diese Unterschiede, um aufzuzeigen, wie vielseitig und flexibel ein PIM-System sein muss, um den individuellen Bedürfnissen beider Seiten gerecht zu werden.
Datenstruktur und Produktvielfalt
Hersteller
Hersteller haben oft eine große Produktvielfalt und benötigen detaillierte Informationen zu den einzelnen Produkten, wie technische Spezifikationen, Materialien, Größen und Verfügbarkeiten. Ein PIM-System für Hersteller muss daher in der Lage sein, hochkomplexe Produktdatenstrukturen zu verwalten. Dabei geht es nicht nur um die Verwaltung der Produktinformationen selbst, sondern auch um die Verknüpfung von Zuliefererdaten, Komponenten und Produktvarianten. Dabei muss sichergestellt sein, dass diese Informationen über verschiedene Abteilungen hinweg konsistent bleiben und jederzeit auf dem neuesten Stand sind.
Händler
Händler hingegen stehen oft vor der Herausforderung, Produktdaten von verschiedenen Herstellern einzuholen und anschließend in eine einheitliche Struktur zu bringen. Sie müssen die Daten häufig anreichern, vereinheitlichen und für verschiedene Vertriebskanäle aufbereiten. Ein PIM-System für Händler muss daher besonders gut darin sein, Daten aus verschiedenen Quellen zu integrieren und diese konsistent und kanalübergreifend zu verwalten. Hier ist weniger die technische Tiefe einzelner Produkte gefragt, sondern eher die Fähigkeit, diese Informationen so aufzubereiten, dass sie auf verschiedenen Kanälen optimal dargestellt werden.
Datenverteilung und -kanäle
Hersteller
Für Hersteller liegt der Schwerpunkt der Datenverteilung oft auf internen Prozessen und der Kommunikation mit B2B-Kunden. Dazu gehört die Veröffentlichung technischer Daten für Zulieferer, der Versand von Katalogen an Großkunden oder die Bereitstellung von Marketingmaterialien für Vertriebspartner. Hersteller müssen sicherstellen, dass ihre Produktinformationen korrekt und konsistent an ihre Handelspartner und interne Abteilungen weitergegeben werden. Dabei hilft ein PIM-System, Fehler zu vermeiden, die durch unvollständige oder falsche Daten entstehen könnten.
Händler
Händler haben einen viel stärkeren fokus auf Multichannel-Vertrieb. Ein PIM-System muss ihnen helfen, ihre Produktdaten für verschiedene Verkaufskanäle zu optimieren – ob Webshops, Marktplätze wie Amazon und eBay oder Printkataloge. Jeder dieser Kanäle hat seine eigenen Anforderungen an die Darstellung von Produkten, und das PIM-System muss flexibel genug sein, um diese Anforderungen zu erfüllen. Zudem müssen Händler oft schnell auf sich ändernde Produktinformationen reagieren, wie Preisänderungen, Lagerbestände oder neue Produktvarianten.
Personalisierung und Kundenorientierung
Hersteller
Hersteller verwenden PIM-Systeme oft, um B2B-Kunden maßgeschneiderte Produktinformationen zur Verfügung zu stellen. Diese können je nach Region, Vertriebspartner oder Marktsegment variieren. Doch Hersteller nutzen PIM-Systeme auch, um ihre eigenen Marketingteams zu unterstützen – besonders dann, wenn sie ihre Produkte nicht nur über Händler, sondern auch direkt an Endkunden verkaufen. Personalisierung spielt hierbei eine zentrale Rolle, um sowohl die Bedürfnisse von B2B- als auch B2C-Kunden gezielt zu adressieren.
Händler
Für Händler ist die Personalisierung ein zentraler Faktor, um Endkunden ein optimales Einkaufserlebnis zu bieten. Sie müssen sicherstellen, dass Produktdaten in verschiedenen Sprachen, mit unterschiedlichen Währungen oder für verschiedene Zielgruppen (z. B. B2B vs. B2C) bereitgestellt werden. Ein PIM-System für Händler muss daher in der Lage sein, personalisierte Produktinformationen auf Grundlage der Kundenpräferenzen anzubieten. Besonders in E-Commerce-Umgebungen ist dies entscheidend, um den Absatz zu steigern.
Datenqualität und Automatisierung
Hersteller
Für Hersteller steht die Datenqualität im Vordergrund. Sie müssen sicherstellen, dass die Produktinformationen vollständig, präzise und konsistent sind. Ein PIM-System hilft Herstellern, Qualitätskontrollen durchzuführen und sicherzustellen, dass nur validierte Daten veröffentlicht werden. Zudem können Hersteller PIM-Systeme nutzen, um automatisierte Prozesse zur Aktualisierung von Produktinformationen einzurichten, was den Aufwand für die Datenpflege erheblich reduziert.
Händler
Händler sind stark auf Automatisierung angewiesen, um große Mengen an Produktinformationen effizient zu verwalten. Ein PIM-System für Händler ermöglicht es, automatisierte Updates von Preislisten, Lagerbeständen oder Produktvarianten über alle Vertriebskanäle hinweg durchzuführen. Dadurch können Händler schnell auf Marktveränderungen reagieren und ihre Produktangebote laufend optimieren.
Funktionserweiterungen und Integration
Hersteller
Hersteller benötigen oft spezifische Funktionserweiterungen, um komplexe technische Datenstrukturen zu verwalten oder spezielle Produktkonfigurationen abzubilden. Ein PIM-System muss in der Lage sein, sich mit ERP-Systemen oder CAD-Systemen zu verbinden, um technische Daten nahtlos zu integrieren und zu verwalten. Ebenso muss es beim Direktvertrieb in der Lage sein, Systeme wie Online-Shops oder Marktplätze mit richtigen Produktinformationen zu bespielen.
Händler
Händler hingegen benötigen in der Regel eine nahtlose Integration in E-Commerce-Plattformen oder Marktplätze. Dabei müssen PIM-Systeme flexible Schnittstellen bieten, um Daten aus verschiedenen Quellen zu integrieren und automatisiert in die jeweiligen Vertriebskanäle zu übertragen. Hier geht es darum, Effizienz zu steigern und sicherzustellen, dass die Produktinformationen stets aktuell und vollständig sind, während sie kanalspezifisch übertragen werden.
Auf was sollten Hersteller und Händler bei der Auswahl eines PIM-Systems achten?
Die Auswahl eines geeigneten Product Information Management (PIM)-Systems ist für Hersteller und Händler entscheidend, um ihre Produktdaten effizient zu verwalten und über verschiedene Kanäle zu verteilen. Während Hersteller oft komplexe Produktstrukturen und technische Daten managen müssen, stehen Händler vor der Herausforderung, Produktinformationen aus verschiedenen Quellen zu konsolidieren und sie über mehrere Vertriebskanäle hinweg zu optimieren. Nichtsdestotrotz sind folgende PIM-Funktionen für beide Gruppen von Relevanz:
1. Integration mit bestehenden Systemen
Ein PIM-System muss integriert sein, weil es sicherstellt, dass Produktinformationen nahtlos zwischen verschiedenen Systemen und Abteilungen eines Unternehmens fließen können. Sowohl Hersteller als auch Händler sollten bei der Auswahl eines PIM-Systems daher sicherstellen, dass es sich in ihre bestehenden Systeme integrieren lässt, je nachdem, welche Schnittstellen relevant sind (z. B. ERP-, PLM-, CRM-, CMS- oder Shop-Systeme sowie E-Commerce-Plattformen).
2. Multichannel- und Omnichannel-Fähigkeit
Für Händler ist die Fähigkeit des PIM-Systems, Produktdaten über verschiedene Vertriebskanäle hinweg zu verwalten, entscheidend. Das PIM-System sollte in der Lage sein, die Daten für Webshops, Marktplätze, Kataloge und POS-Systeme anzupassen und zu optimieren. Aber auch Hersteller, die sowohl B2B- als auch B2C-Verkäufe abwickeln, sollten ebenfalls darauf achten, dass ihr PIM-System kanalübergreifend arbeiten kann, um ihre Zielgruppen in verschiedenen Märkten zu erreichen.
3. Skalierbarkeit und Flexibilität
Ein PIM-System sollte sowohl für Hersteller als auch für Händler skalierbar sein, um das Unternehmenswachstum zu unterstützen. Für Hersteller bedeutet dies die Fähigkeit, immer mehr Produktdaten zu verwalten und neue Produktlinien einzuführen, ohne dass die Systemleistung beeinträchtigt wird. Händler wiederum benötigen ein PIM-System, das mit der wachsenden Anzahl an Vertriebskanälen und sich ändernden Marktanforderungen flexibel umgehen kann.
4. Automatisierung und Effizienzsteigerung
Ein leistungsfähiges PIM-System sollte Automatisierungsfunktionen bieten, um wiederholte Aufgaben wie Produktdaten-Updates, Preisänderungen oder die Verwaltung von Produktvarianten zu automatisieren. Hersteller können so ihre internen Prozesse effizienter gestalten, während Händler schneller auf Marktveränderungen reagieren und neue Produkteinführungen über mehrere Kanäle hinweg koordinieren können.
5. Rechtliche Anforderungen und Compliance
Für beide Seiten ist es wichtig, dass das PIM-System bei der Verwaltung der Produktdaten die rechtlichen Anforderungen und Compliance-Vorgaben berücksichtigt. Hersteller sollten sicherstellen, dass das PIM-System Daten zu Produktsicherheitsvorschriften und -kennzeichnungen speichern und verwalten kann. Händler müssen darauf achten, dass die Produktinformationen den rechtlichen Anforderungen in den jeweiligen Märkten entsprechen, einschließlich Datenschutz- und Konsumvorschriften.
Fazit: Unterschiedliche Anforderungen, aber gleicher Nutzen
Hersteller und Händler stehen vor unterschiedlichen Herausforderungen, wenn es um die Nutzung eines PIM-Systems geht. Für Hersteller dreht sich alles um die Verwaltung hochkomplexer und detaillierter Produktdaten, während Händler die Herausforderung haben, Daten aus verschiedenen Quellen zu vereinheitlichen und diese über zahlreiche Vertriebskanäle konsistent zu präsentieren. Trotz dieser Unterschiede liegt der gemeinsame Nutzen eines PIM-Systems darin, die Datenqualität zu sichern, Prozesse zu automatisieren und die Effizienz in der Datenverwaltung zu steigern – für beide Seiten ein entscheidender Wettbewerbsvorteil.
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